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Infos Stosspunkte / Profilverbinder der Tragprofile

 

 


 

Allgemeines

 

Ein grundsaetzliches Ziel bei der Auslegung von VHF-Unterkonstruktionen ist die

Minimierung der Ankerpunkte, d.h. Eindringungen in den Ankergrund.

Dies bringt Vorteile bzgl. der Kosten, Montage und geringerer Waermebrueckenverluste.

Durch entsprechend optimierte UK-Loesungen lassen sich bei groesseren Fassaden

hunderte Gleitpunkte (Bohrungen, VAM usw.) einsparen.

 

Bei der Anwendung von Stosspunkten ist grundsaetzlich zu planen, welche Kraefte

am Stosspunkt aufgenommen bzw. uebertragen werden sollen und welches

Verformungspotential der Stosspunkt in jede Richtung haben soll.

Dies definiert die Art der Lochungen (Rundloch oder Langloch) und die

Anzahl der Verbindungsmittel VBM.

Durch den Anschluss des i.d.R. oberen Stranges entstehen Zusatzkraefte

(ggf. auch Zusatzmomente) im Stossbereich, die die Bemessung der VBM, VAM

und beteiligten Strukturelemente beeinflussen (z.B. Konsole, Wandhalter, Halter,

Gewindestange, Beetle usw.).

 

 


 

 

Regelloesungen

 

In der VHF-Praxis haben sich neben Spezialsystemen folgende Standardloesungen

herausgebildet:

- In der Achse verschiebliche obere Tragprofile, also ein Gleitpunkt GP.

  Mit einem oder mehreren Langloechern werden die entspr. thermischen

  Verformungen des Tragprofils gesichert. 

  Achtung !

  Langloecher n > 1 generieren einen Momentenwirkung und damit

  Zusatzbeanspruchungen in den VBM usw. 

  Guenstig: nur 1 VBM (evtl. groesserer Durchmesser) im Langloch. 

- Die VBM am Stosspunkt sichern die Aufnahme der Zusatzquerlasten aus dem

  oberen Strang infolge Windsog, Winddruck und (in Sonderfaellen) infolge

  Eigenlasten, z.B. bei einhueftigen Rahmen des oberen Stranges. 

- Im Anschlussbereich des unteren Stranges (Nachweisstrang) werden i.d.R.

  Rundloecher mit n >= 2 VBM angeordnet ==> GSFP

 

Jenach UK-System und Typ des Tragprofils koennen zwei statisch-konstruktive Prinziploesungen

angewendet werden:

 

1. Anschluss des oberen Tragprofils an die obere Konsole des unteren Stranges

In Abhaengigkeit vom Typ des Ankerpunktes (FP, GP) entsteht dann ein Gleit-Stoss-Festpunkt (GSFP)

oder ein Gleit-Stoss-Gleitpunkt (GSGP).

Die Laengenausdehnung (Zwangverhinderung) wird durch Langloecher im oberen

Konsolteil realisiert.

Diese Variante ermoeglicht keine Kragarme an den Strangenden.

Fuer die Aufnahme der Zusatz-VBM fuer den oberen Strang sind Mindesthoehen der

Konsolen erforderlich, i.d.R.

GSFP: min. hfp = 240 mm

GSGP: min. hgp = 160 mm.

 

Diese Anschlussart ist nicht moeglich bei UK-Systemen, die keine ueblichen L-, T- oder

U-Konsolen benutzen, z.B. FLENDER FLUX Conarc.

Im UK-System ibh FSTICK ist das Konzept mit verlaengerten L- oder U-Haltern moeglich.

 

2. Profilverbinder (PV) zwischen dem unteren und oberen Tragprofil

Profilverbinder sind grundsaetzlich immer moeglich, vorzugsweise bei der Anwendnung

von Kragarmen an den Tragprofilen.

Zu unterscheiden sind zwei Typen Profilverbinder:

PV Typ MV

Aufnahme von Momenten und Querkraften.

Dies sind z.B. Rohr-Tragprofile mit Rohr-Verbindern, die "knirsch" in das

Tragprofil eingeschoben werden oder Laschen, Rohre, die beidseitig mit

mehreren VBM angeschlossen werden.

Laengsverschiebung durch einseitige Langloecher LL oder Rohr in Rohr.

Statisch gesehen entsteht ein durchlaufender Mehrfeldtraeger.  

PV Typ V

Nur Aufnahme von Querkraeften.

Gelenksystem infolge 1 Langloch im oberen TP.

Laengsverschiebung im Langloch.

Standard: Lasche Alu 40x200x5 mit 2 RL + 1 LL

 

Eine ausreichende thermische Verformbarkeit der Tragprofile wird i.d.R. erreicht durch

Stossfugenbreiten von 10 ... 20 mm.

Empfehlung: 20 mm bei Gelenksystemen, um eine Verdrehungsbehinderung zu

vermeiden.

 

Die charakt. Zusatzlasten Zk,add und Dk,add aus dem oberen Tragprofil

sind unter Beachtung der Stuetzweiten (Lasteinflussflaechen) und des statischen Systems

des oberen Stranges extern zu ermitteln und in den VHF-Webdienst einzugeben.

Bei Durchlaufsystemen sind die erhoehten inneren Stuetzkraefte zu beachten, z.B.

2-Feld-Traeger  25% Erhoehung.

 

 

 


 

 

Beispiele:

Stosspunkte an Konsolen

 

Gleit-Stoss-Punkte (GSP) sind in einigen (c)ibhxws european VHF-EC-Webservices verfuegbar.

GSP werden automatisch generiert (aktiviert), wenn die charakt. Zusatzkraefte

Zk,add > 0 und Dk,add > 0 eingegeben werden.

Die Kraefte werden intern mit der Teilsicherheit gammaQ = i.d.R. 1.5 (NA Deutschland)

auf Bemessungswerte umgerechnet.

 

 

Beispiel eines Gleit-Stoss-Festpunktes GSFP

- 1-Feld-Strang

- Keramikbekleidung

- Lasteinflussflaechen Eigen, Wind Tragprofil

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Beispiel eines Gleit-Stoss-Gleitpunktes GSGP

- 2-Feld-Strang

- Festpunkt FP in Strangmitte

- Faserzement Hinterschnitt

- Lasteinflussflaechen Eigen, Wind Tragprofil

- Lasteinflussflaechen Eigen, Wind Halteprofil HPhz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Beispiel:

Stosspunkt = Profilverbinder Typ V als Lasche

 

In ausgwaehlten VHF-EC-Webservices sind spezielle Profilverbinder = Laschen

fuer L- und T-Tragprofile verfuegbar.

Hier ein Beispiel aus dem VHF-Dienst ef_U161FF  FLENDER FLUX Conarc.

- Vorlage 250 mm 

- Stranglaenge 2000 mm

- Tragprofil T110/70/2

- Profilverbinder Lasche Alu 40x200x5 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Zusatzlasten am Stosspunkt

 

Bei der Anwendung von Stosspunkten zwischen uebereinander liegenden Straengen

sind Zusatzlasten aus dem oberen Tragprofil auf den Verbindungspunkt anzusetzen.

Es sind charakt. horizontale Zuglasten Zk,add und Drucklasten Dk,add, die von

folgenden Parametern abhaengig sind:

Vertikale Zusatzlasten  sind am Nachweisstrang ansetzbar, werden aber i.d.R. nicht

durch Profilverbinder aus dem oberen Tragprofil eingetragen (Langloecher). 

 

 

Die Zusatzlasten infolge Wind ergeben sich naeherungsweise aus:

(evtl. Faktor 1.25 fuer grobe Naeherung einer Durchlauf- bzw. 2-Feld-Wirkung einfuehren) 

 

Zk,add,w = (1.25) * wsk * ap * l,stuetz / 2  

Dk,add,w = (1.25) * wdk * ap * l,stuetz / 2  

 

Zusatzdruckkraefte Dk,add,e infolge der Eigenlasten am oberen Strang sind nur

anzusetzen, wenn ein Festpunkt Typ 1 (Dreigelenkrahmen)

oder Typ 3 (einhueftiger Rahmen) ueber dem Stosspunkt liegt.

Massgeb. ist dann die gesamte Vertikalkraft VEk am FP des oberen Stranges. 

 

VEk = (gek + gzk) *ap * lp,o     

Dk,add,e = VEk * v / l,stuetz     (Naeherung)

 

Massgeb. Gesamt-Zusatzdruckkraft Dk,add:

Dk,add = Dk,add,w + Dk,add,e   

 

 

In den VHF-Webservices wird fuer die Bemessungswerte Zd,add und Dd,add pauschal

die Teilsicherheit gammaQ = 1.5 angesetzt. 

 

 

 

 

 


 

 

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